Music
10.12.2018 in // Autor: oemer

Chabos wissen wer der Babo ist – Haftbefehl Hit nicht mehr auf dem Index! #TuneOfTheDay

Es ist Oktober 2012: Haftbefehl ist den Deutschrapfans bereits bekannt und polarisiert die Szene – einige feiern den authentischen Rapstil des Offenbachers todes und andere können dem gar nichts abgewinnen.

Background

Ich gehöre dabei definitiv zu der ersten Kategorie. Seit „Ich nehm dir alles weg“ ist Aykut Anhan für mich der innovativste deutsche Rapper! Nach seinem Debut „Azzlack Stereotyp“ und dem Nachfolger „Kanackiş“ soll 2013 sein inzwischen drittes Album „Blockplatin“ erscheinen. Vorab hatte der Rapper in Interviews bereits verraten, dass es sich bei „Block“ um ein Straßen- und bei „Platin“ um ein Clubalbum handeln soll. Doppelalbum also…sweet!

Als erste Single wurde im Oktober 2012 „Chabos wissen wer der Babo ist“ ausgekoppelt, ein Track von der „Block“-Seite des Albums. Überraschend wurde dann ausgerechnet dieser Track zu Haftis bis dato größtem Hit!

Unerklärlich ist bis heute wie er überhaupt an den Beat von Farhot kam… jeder Hit braucht wohl etwas Mysterium drumherum. Ohne sich also wie geplant mit seiner (zweifelsohne starken) „Platin“-Seite an den Mainstream anzubiedern schaffte es Haftbefehl mit „CWWDBI“ in den kollektiven Sprachgebrauch der jungen Menschen überall in der Republik. Auch heute noch ist dieser Impact zu spüren, oder weisst du etwa nicht was mit „Babo“ gemeint ist?!

Einfluss

Es folgten diverse Cover, Parodien und ein MAMMUT Remix mit damals noch unbekannten Gesichtern wie Veysel, Olexesh oder Milonair. Besonders der Remix ging dabei durch die Decke und steht mittlerweile bei ca. 17 Millionen Klicks.

Haftebefehl schaffte es mit „CWWDBI“ auch in die Clubs. Während Deutschrap früher verpöhnt wurde und selbst die Autofahrer das Radio leiser drehen mussten während sie an der Ampel standen, trauten sich die ersten DJs den Song auf dem Dancefloor aufzulegen. Nicht nur die Jungs aus der Szene, sondern auch die Studenten liebten den Track. Hafti performte den Track Live bei Tourstops gleich mehrfach hintereinander und wurde so das deutsche „N*ggas in Paris“.

Erfolg

„CWWDBI“ chartete auf Platz 30 und konnte sich ingesamt acht Wochen in den deutschen Top 100 halten.

Diese Single führte wohl dann auch dazu, dass sich Universal als Majorlabel mit Haft an ein Tisch setzten um für 2013 ein Deal auszuhandeln. Als erstes Release beim Major kam dann das Album „Russisch Roulette“, ein weiteres Meilenstein im Deutschrap.

Index

Oktober 2015, drei Jahre nachdem der Song für damalige Verhältnisse alles zersägt hatte, wurde dann das Album „Blockplatin“, und mit ihr „CWWDBI“, von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indiziert. Damit durfte das Album nicht mehr vertrieben oder öffentlich aufgeführt werden. Wieso ausgerechnet Haftis erfolgreichstes Album indiziert worden ist erschließt sich mir bis heute nicht… Seine übrige Diskographie wurde zwar auch kontrovers diskutiert, es gab jedoch bislang nie einen Anlass für eine Indizierung.

Von einem Tag auf den anderen verschwand also dieses wichtige Stück Deutschrapgeschichte von allen Plattformen.

Dezember 2017 wurde dann glücklicherweise der Song von der Liste gestrichen und erst heute (I know…shame on me) habe ich gesehen, dass die Single wieder zurück ist auf Spotify, Apple Music und ja, sogar als Re-Upload auf YouTube (siehe oben), wenn auch sie mit knapp 600.000 Aufrufen noch weit hinter den ursprünglichen Klicks rumeiert.

Hör dir hier die re-releaste Single inkl. zwei neuer Remixe an.

Den Link für Apple Music findest du hier.

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